Blick in eine Grube einer Grabung in München
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Bodendenkmalpflege – Ziele und Aufgaben

Seit fast 100 000 Jahren leben Menschen im Gebiet des heutigen Bayerns. Über die Jahrtausende hinweg hinterließen sie ihre Spuren im Boden: vom Faustkeil der Altsteinzeit in den Höhlen der Fränkischen Alb über römische Landhäuser und den mittelalterlichen Vorgängern unserer heutigen Siedlungen bis hin zu Überresten der jüngsten Vergangenheit. Für einen langen Zeitraum der Menschheitsgeschichte sind sie heute die einzigen Zeugnisse menschlicher Existenz.


BODENDENKMÄLER SCHÜTZEN

Auftrag der Denkmalpflege ist es, Bodendenkmäler zu bewahren. Bodendenkmäler sind einzigartige Zeugnisse der Vergangenheit, solange sie im Boden in ihrer ursprünglichen Umgebung eingebettet bleiben. Archäologische Grabungen liefern zwar wichtige Informationen, doch sie bedeuten auch die Zerstörung eines Bodendenkmals – und sie verursachen Kosten für den Veranlasser einer Grabung. Deshalb sollten derartige Maßnahmen nur dann durchgeführt werden, wenn sie nach Abwägung aller Interessen unumgänglich sind.

Um eine einheitliche Qualität beim Freilegen, Bergen und Dokumentieren von Bodendenkmälern sicherzustellen, arbeiten wir fortwährend an der Weiterentwicklung der fachlichen Standards. Die Ergebnisse und Dokumentationen archäologischer oder restauratorischer Maßnahmen werden geprüft, archiviert und für wissenschaftliche Zwecke zur Verfügung gestellt.

Rund 600 Grabungen finden jährlich in Bayern statt. Wir unterstützen die wissenschaftliche Auswertung und veröffentlichen eine Auswahl der Ergebnisse in verschiedenen Publikationen.

Das Landesamt für Denkmalpflege hat auch zwei archäologische Stätten auf der UNESCO-Liste der Welterben im Blick: das Welterbe Grenzen des Römischen Reichs mit dem Limes und die Prähistorischen Pfahlbauten um die Alpen.

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DIE GEBIETSREFERENTINNEN UND -REFERENTEN

Die Mitarbeitenden in der Bodendenkmalpflege informieren und beraten private und öffentliche Denkmaleigentümer, Bauherren, Investoren ebenso wie Kommunen und Behörden bei allen Vorhaben rund um das Thema Bodendenkmal.

  • Sie begleiten Planer und Bauherren während des gesamten Verfahrens – vom Beginn einer Planung über die erforderliche denkmalrechtliche Erlaubnis bis zur Vorlage der Grabungsdokumentation als Ersatz für ein zerstörtes Bodendenkmal.
  • Sie beraten bei der Suche nach Alternativen, um die Eingriffe in den Denkmalbestand zu verringern.
  • Sie koordinieren abteilungsübergreifend die Bearbeitung aller Anfragen zur kommunalen Bauleitplanung.
  • Sie betreuen lineare Infrastrukturprojekte im Hinblick auf bodendenkmalpflegerische Belange.

Unsere Gebietsreferentinnen und -referenten haben regionale Zuständigkeiten - sie betreuen mehrere Landkreise und/oder kreisfreie Städte. Die richtige Kontaktperson für Ihre Belange finden Sie hier.

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